Heterosiseffekt

Was ist der Heterosiseffekt?

In der Zucht spricht man vom Heterosiseffekt, wenn ein bestimmtes Leistungsmerkmal beim Nachkommen stärker ausgeprägt ist, als bei den Eltern im Durchschnitt. Sowohl in der Pflanzenzucht als auch in der Tierzucht züchtet man so leistungsstarke, widerstandsfähige Nachkommen.

Beispiel:

Die Mutter hat für das fiktive Merkmal ABC den Wert 102, der Vater hat den Wert 104. Entsprechend liegt der Durchschnitt der Eltern bei 103. Durch den Heterosiseffekt kommt der Nachkomme aber auf einen höheren Wert, zum Beispiel 105.

Wie nutzt man den Heterosiseffekt?

Den Heterosiseffekt erhält man durch die Kreuzung zweier nicht miteinander verwandter Rassen. Je weniger die beiden Rassen miteinander verwandt sind, desto größer ist der Effekt. Im besten Fall handelt es sich um zwei reine Rassen. In der Rinderzucht macht sich der Heterosiseffekt vor allem in den Bereichen Fruchtbarkeit, Widerstandsfähigkeit, Kälbervitalität, Gesundheit, Langlebigkeit und Futtereffizienz bemerkbar.

Inzucht sorgt für einen negativen Effekt

Bei Inzucht ist es umgekehrt. Man könnte sagen, hier liegt ein negativer Heterosiseffekt vor. Die Nachkommen sind weniger fruchtbar, krankheitsanfälliger und weniger langlebig. Geläufiger ist es, hier von einer Inzuchtdepression zu sprechen.

Dauerhaft Heterosis nutzen

Hält man dauerhaft den Inzuchtgrad gering, profitiert man bei jeder Generation vom Heterosiseffekt. Hieraus ist das Konzept der Drei-Rassen-Kreuzung mit Holstein Friesian, Montbéliarde und Aussie Red (Skandinavisch Rotvieh) entstanden.

Schaubild Rotationskreuzung

Schaubild: So funktioniert die Rotationskreuzung

Zunächst werden die Holsteins mit Montbéliarde belegt. Die Nachkommen hieraus (Generation 1) kreuzt man mit Aussie Red. Die Generation 2 belegt man wieder mit Holsteins, und der Zyklus beginnt von vorne.

Warum Holstein, Montbéliarde und Aussie Red?

Die Drei-Rassen-Kreuzung ist intensiv wissenschaftlich untersucht worden. Die Rassen Holstein, Montbéliarde und Aussie Red eigen sich demnach für die Milchproduktion am besten. Das liegt zum einen am niedrigen Verwandtschaftsgrad der besonders reinen Rassen. Zum anderen produzieren alle drei Rassen sehr erfolgreich Milch und zeigen zusätzlich eine ähnliche Statur. Das Resultat sind hochleistende, gesunde Kühe mit ähnlichem Rahmen.

Weitere Infos zu den einzelnen Rassen

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Montbéliarde

Aussie-Red-Kühe

Aussie Red

Holstein-Kühe

Holsteins

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